Christian Helbock

FLICK_KA, 2009

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  25.09.2009        7.10.2009

 

http://www02.zkm.de/flick_ka/index.php

 

 

 

 

 

Zwei ikonische Zeichen stehen sich gegenüber, sie berühren (sich). 

Ihre Ähnlichkeit ist historisch, formal, biologisch. Es sind technisierte Bilder:

Mein(e) Gesicht(er), abgebildet, zeitgleich. In beiden Fotografien verschwimmen

die Signifikationslinien, die syntaktischen Bestimmungen, wie die mediale Abfolge.

Zwei Apparate / Automaten treten gegeneinander an. Irgendwo dazwischen der

Finger des Subjekts / am Objekt (Antlitz und Hand). 

Shot und countershot: Schuss Gegenschuss. Das gleichzeitige Clicken der Apparatur. 

Showdown des Subjekts oder seine digitale Auferstehung? Noch einmal. Wieder einmal.

Der Prozess des Abbildens wird mitabgebildet.

 

 

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Ein grandioser Schlussakt, der Schusswechsel im Spiegelkabinett: Orson Welles' Lady from Shanghai.

 

 

"Das grundsätzliche Verhalten eines Automaten ist immer gleich:

Dem Automaten wird von aussen eine Eingabe als Folge von Zeichen vorgelegt.

Der Automat befindet sich in einem Zustand. Jedes Mal, wenn ein Eingabezeichen

eintrifft, kann sich abhängig vom Eingabezeichen und dem gegenwärtigen Zustand

ein neuer Zustand, der Folgezustand, einstellen (Zustandsübergang oder Transition).

 

()

 

Wenn der Folgezustand durch den gegenwärtigen Zustand und das Eingabezeichen

immer eindeutig gegeben ist, dann spricht man von einem deterministischen

Automaten. Allgemein aber kann man auch einen Spielraum (Freiheitsgrade)

für die Zustandsübergänge zulassen. Der Automat darf dann auf dasselbe Paar

von Zustand und Eingabezeichen unter mehreren möglichen Kandidaten einen

Folgezustand willkürlich wählen. Dann spricht man von einem nichtdeterministischen

Automaten. Der Nichtdeterminismus ist dann willkommen, wenn man das Verhalten

der Umgebung modellieren möchte, das man nicht völlig genau kennt (don't know),

oder wenn man Möglichkeiten für verschiedene Implementierungen offenlassen 

möchte (don't care)." 

http://de.wikipedia.org/wiki/Automat_(Informatik)

 

(Christian Helbock, Dezember 2009) 

 

 

 

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FLICK_KA, Fotoautomat, ZKM Karlsruhe, 2009

 

 

 

 

Alle können alle fotografieren - das demokratische Versprechen der Fotografie

 

Die Porträtmalerei ein Garant des Ruhmes

 

Früher blieb es dem kirchlichen und politischen Adel, Bischöfen und Fürsten,

vorbehalten, von sich Bilder anfertigen zu lassen. Künstlerische Experten und

soziale Eliten teilten sich das Monopol der Bildanfertigung. Die Porträts dienten

unter anderem dazu, den Porträtierten Ruhm und Glamour, Bewunderung und

Unsterblichkeit zu garantieren. Im Zeitalter der Malerei galt: Nur wenige konnten

ein Bild malen. Nur wenige konnten ein Bild bezahlen.

 

Die Demokratisierung des Porträts durch die Fotografie

 

Seit der Erfindung der Fotografie Anfang des 19. Jahrhunderts, insbesondere seit

der Einführung der Carte-de-visite Fotografie [fotografische Porträts in Kleinformat]

im Jahr 1854 durch A. A. E. Disdéri, die eine Visitenkarten-Epidemie auslöste, hat sich

alles geändert. Im Zeitalter der Fotografie können alle alle fotografieren, und alle können

ein Bild von sich machen lassen! Die Fotografie ist ein demokratisches Bildmedium

in Kontrast zum aristokratischen Bildmedium Malerei. Gab es bisher nur Bilder von Königen,

Kardinälen und Kaufleuten, so gibt es nun auch Bilder von einfachen Menschen.

Die Bilder der Kardinäle und Könige sind Gemälde in Museen, Kirchen und Palästen.

Die Bilder der einfachen Bürger sind Fotografien in privaten Haushalten und im

öffentlichen Internet.

 

Werden auch Sie berühmt! Seien Sie Teil von FLICK_KA

 

Zum Jubiläum 10 Jahre ZKM im Hallenbau A löst das ZKM dieses demokratische

Versprechen der Fotografie ein, indem es alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Karlsruhe

und alle Besucherinnen und Besucher des ZKM einlädt, mit einem Porträt im Museum

vertreten zu sein. Jeder kann im Museum mit einem Kunst werk, mit einem Bild seiner selbst,

mit einem Bild seiner Wahl, vertreten sein. Alle können im Museum ein Kunstwerk produzieren

und Teil eines Kunstwerkes sein. Das Museum wird zum Bürgerforum, auf dem, vor dem und

mit dem alle gleich sind. Der Konsument wird zum Produzent, der Besucher zum Inhalt des Museums.

Dies wird möglich, indem das Museum eine Allianz mit dem Internet eingeht.

 

Sie können Ihr Bild entweder über den im ZKM installierten Fotoautomaten erstellen und in

die Online-Galerie FLICK_KA einspeisen oder Ihr Bild von Zuhause, von jedem Computer,

per Internet in das Museum bringen. Sie werden automatisch im Museum archiviert, zu einem

Teil der ZKM_Sammlung und somit dauerhaft im Museum wie im Netz ausgestellt. 

 

(Idee: Peter Weibel)