Christian Helbock

FREUNDE UND KOMPLIZEN, 2013/2014

600 Mio. - Freunde und Komplizen

 

Im Jahr 1996 bot ein japanischer Investor 600 Millionen Schilling für Grundstück und Gebäude

der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs. Seitdem ist das Interesse

am Haus gewachsen während das öffentliche und auch das ganz individuelle Interesse an der

Künstlervereinigung abgenommen haben. Ist nun tatsächlich der einzig verbliebene Vermögenswert

das Haus?


Das Künstlerhaus, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs hat in seiner

über 150-jährigen Geschichte viele Turbulenzen erlebt: von der selbstorganisierten, unabhängigen

Künstlerschaft hin zu wechselnden Abhängigkeiten von staatlichen Institutionen, Unternehmen

und Privatpersonen, von Verkaufs- und Besuchsrekorden bis hin zum wirtschaftlichen Beinahe-

Bankrott und zur Teilschließung. Auch wenn es die von Präsident May (1945-1954) lakonisch

benannte "Periode der Fortwurstelei" gegeben haben mag, finden sich auch Phasen, in denen

man auf wirtschaftliche Herausforderungen aktiv reagierte und geradezu kühne Konzepte

entwickelte, die erfolgreich zwischen künstlerischen, gesellschaftlichen und kommerziellen Agenden

balancierten. Die wichtigsten Überlegungen werden in 600 Mio. (Freunde und Komplizen) vorgestellt

und diskutiert.

 

Im Mittelpunkt der Ausstellung 600 Mio. (Freunde und Komplizen) stehen Zahlen. Sie bilden

monetäre Werte ab, die mit der Geschichte der Künstlergemeinschaft verknüpft sind. Der Untertitel

hebt die Rolle von Freundschaft und Komplizenschaft als zentrale Aspekte in der Geschichte der Institution

hervor, wobei Komplizenschaft in doppelter Hinsicht zu verstehen ist: zum einen im Sinne einer

strategischen Verbindung, die es erlaubt, emanzipative Vorhaben durchzusetzen, zum anderen im Sinne

einer Verstrickung in wirtschaftliche und politische Machtverhältnisse.


Die Ausstellung stellt die Frage, wie man im Feld der Kunst auf eine zunehmende gesellschaftliche

Ökonomisierung reagieren bzw. wie eine Kunstinstitution im wirtschaftlichen Bereich agieren kann,

ohne die Gemeinschaft und das Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren? Die Ausstellung 600 Mio.

(Freunde und Komplizen) untersucht die 150-jährige Geschichte des Künstlerhauses und richtet den

Blick gleichermaßen in die Zukunft, indem sie fragt: was wäre wenn? So werden historische Formate

- wie permanente Ausstellungen, Atelierschauen, Clubabende - reaktiviert und so führen Christian Helbock

und Markus Lobner Interviews mit Freunden und "Komplizen" des Künstlerhauses und stellen diese aus.

Aus der für 2016 geplanten internationalen Schau zu Freunde und Komplizen werden vorab drei

künstlerische Positionen präsentiert: Goldin + Senneby, Isa Rosenberger und Superflex.

 

(Barbara Steiner)

 

 

stadtkino-mediengespraech.jpg 

Stadtkino, Mediengespräch, 2013, DVD, 5:19 min

 

 

 

stadtkino-umbau.jpg

Stadtkino, Umbau Foyer, 2013, DVD, 2:12 min

 

 

 

stadtkino-eroeffnung.jpg

Stadtkino, Eröffnung, 2013, DVD, 2:14 min

 

 

 

gabu-heindl.jpg

Stadtkino, Interview Gabu Heindl, 2013, DVD, 11:06 min

 

 

   

lukas-bereuter.jpg 

Stadtkino, Interview Lukas Bereuter, 2013, DVD, 5:45 min

 

   


markus-hinterhaeuser-web.jpg 

Wiener Festwochen, Interview Markus Hinterhäuser, 2014, DVD, 7:11 min

 

 

 

frie-leysen-web.jpg

Wiener Festwochen, Interview Frie Leysen, 2014, DVD, 7:53 min

 

 

 

alexander kluge.jpg 

Wiener Festwochen, Interview Alexander Kluge, 2014, DVD, 4:30 min

 

 

WEBSITE: 600Mio - Freunde und Komplizen

youtube: Freunde und Komplizen