Christian Helbock

COUNTDOWN, 2017/2019

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Das Künstlerhaus am Karlsplatz wird im Frühjahr 2019 wiedereröffnet.

Die Veranstaltungsreihe COUNTDOWN - ZUM NEUBEGINN EINER INSTITUTION will ausgehend von der

Vortrags- und Interviewreihe PRODUKTION UND SCHWESTERFELDER (1) und unter Einbeziehung

geladener Gäste aus dem Kunstfeld konkrete virulente Themen zum Neubeginn zur Diskussion stellen.

Als aktueller Anlass kann auch die Ausschreibung der Stelle einer künstlerischen Leitung gesehen werden.

 

(1) „Neben der Wirkung nach aussen bietet eine solche Veranstaltungsfolge die Möglichkeit

für alle Vereinsmitglieder den Stellenwert von Kunstvereinen zu reflektieren und ihre eigenen

Positionen und Handlungsräume innerhalb des Ganzen zu sehen und mithin gestaltend zu nutzen.“

Aus dem Konzept zu PRODUKTION UND SCHWESTERFELDER, 2010.

 

Geplant sind mindestens vier bis maximal sechs Veranstaltungen über ein Zeitraum von etwa 18 Monaten.

Der Beginn ist im Herbst 2017 veranschlagt. In einer einleitenden kurzen Präsentation (15 min) wird

ein Begriffsfeld vorgestellt und anschliessend in einem Kurzreferat (15 min) von einem Gast aufgenommen.

Ein zweiter Gast ergänzt aus seinem/ihrem Arbeitsgebiet (15 min). Danach wird direkt in eine offene,

moderierte Diskussion übergeleitet. Ziel ist die Thematisierung wichtiger institutioneller Kategorien

und deren Bewertung hinsichtlich einer zukünftigen Orientierung und Profilierung des Künstlerhauses.

Ziel ist aber auch die mögliche Partizipation der Vereinsmitglieder und aller Interessierten an diesem Prozess.

 

Mögliche Themen und Titel solcher anzusprechenden Bereiche sind: Das Produzieren von Institution /

Kommunikation und Publikum / „Eine Vermittlungs-agentur im freien Denken“ / Organisation und

Transparenz / Programmatik und Prozess / Grenzen der Partizipation und ihre Vermittlung /

Ausstellungspolitik und künstlerische Produktion / Kritik und Experiment / Lernprozesse einer

Bildungsanstalt / Öffentlichkeit und geschützter Raum

 

Zu jeder Veranstaltung gibt es ein Abstract zum Thema und die Veranstaltung wird akustisch aufgezeichnet

und auf der website des Künstlerhauses veröffentlicht.

 

(Christian Helbock, April 2017)

 

 

 

 

VERANSTALTUNGEN:

 

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# 2  Lernprozesse einer Bildungsanstalt

23. November 2018


 

Ruth Noack, Kuratorin / Autorin / Lehrende

Marcelo Rezende, Leiter Archiv der Avantgarden, Dresden

Christian Helbock, Künstler / Kurator

 

 

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Foto © Sanne Kabalt

 

 

Ruth Noack and Marcelo Rezende will talk around issues arising out of her attempt to build A Museum in a School.

What kind of research and practice does it need? What are its historical precedents?

What does it need in terms of infrastructure and resources?

What can we learn from similar institutional practices and what can other institutions of exhibition

making learn from A Museum in a School?

 

 

 

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# 3  Kritik und Experiment

24. Oktober 2018


 

Martin Fritz, Rektor der Merz Akademie, Stuttgart

Carola Dertnig, Künstlerin

Christian Helbock, Künstler / Kurator



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© Carola Dertnig

 

Nach wie vor halte ich das Medium Text für durchaus sinnvoll, mich zu dem sehr bewegten und beweglichen Medium

Performance zu äussern. Allerdings: in welcher Erscheinung? Ich finde es überwältigend, immer wieder zu etwas aufgefordert

zu werden, was gleichzeitig einer breiten, und wie ich finde, auch berechtigten Kritik unterzogen wird: dem rein theoretischen

Sprechen, in einer am liebsten „wissenschaftlichen“ Form, das ich als Künstlerin leisten soll und doch in den strengen Vorgaben

gar nicht kann, nicht können darf, nicht im Sinne eines abfälligen Verbots, sondern weil es damit meiner über

viele Jahre entwickelten Praxis als Künstlerin widerspricht.

(Carola Dertnig)

 

 

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© Martin Fritz

 

Es stellt eine der Schlüsselaufgaben für Institutionen dar, auch für ihre innere «Verfassung» und die Schnittstellen

zur Öffentlichkeit neue Partizipationsangebote zu finden. Zwischen den Extrempolen der radikalen Basisdemokratie

und den grenz-oligarchischen Managementmodellen der Privatisierungsapologeten eröffnet sich – vor allem für öffentliche

Institutionen – weiterhin ein reichhaltiges Aktionsfeld, das noch viel zu wenig betreten scheint. 

(Martin Fritz)

 

 

 

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© Martin Fritz

 

 

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# 4  Programmatik und Prozess

7. Juni 2018

 


Nicolaus Schafhausen, Direktor Kunsthalle Wien

Heinrich Dunst, Künstler und Kurator

Christian Helbock, Künstler und Kurator

 

 

 

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VIDEO:  Heinrich Dunst, Was ist die Form, HD, 1 min

 

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Heinrich Dunst, Publishing as an Artistic Toolbox: C, 2018

 

 

Was produziert die Industrie, was die Kulturindustrie?

Gibt es eine Entsprechung zwischen vorformulierten Teilen der Industrie und normativen Modellen der Kulturindustrie?

Wer bewacht die Räume der Differenz?

(Heinrich Dunst, 2018)

 

 

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Bernhard Staehli, Antarktis

 

Wie lassen sich in Zeiten des politischen Populismus zukunftsweisende Vermittlungsmodelle initiieren?

Welche anderen Bilder, Erzählungen, Visionen und Ästhetiken des Politischen braucht es, um die Zukunftsfrage

progressiv zu wenden? Kann Kunst hier einen wirksamen Beitrag leisten? Kunst und Kultur als Medien zu begreifen,

die über ästhetische Fragestellungen hinaus direkt in die Gesellschaft hineinwirken können, ist für mich

wesentliches Anliegen in der Programmatik der Kunsthalle Wien.

(Nicolaus Schafhausen, 2018)

 

 

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# 5  Das Produzieren von Institution

13. April 2018

 

Barbara Steiner, Direktorin Kunsthaus Graz 

Severin Dünser, Kurator Belvedere 21

Christian Helbock, Künstler und Kurator

 

 

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Credits: Graz Architektur. Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten, Kunsthaus Graz, 2017 (Foto: Rainer Stadlbauer)

 

Produktion beziehe ich nicht nur auf die Rahmenbedingungen unter denen künstlerische Produktion

stattfinden kann, sondern es geht auch um die Frage, was die Institution selbst produziert. Damit meine

ich das Umschreiben von Traditionen, Neubewertungen, Sichtbarmachen und Vermitteln von marginalisierten

Positionen. Mein Verständnis von Produktion bezieht sich also nicht nur auf die künstlerische Arbeit, sondern

schliesst die Institution mitein.

(Barbara Steiner, 2010)

 

 

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Eröffnungsausstellung COCO, 2009 (Foto: Severin Dünser)

 

Kuratieren und Ausstellungsmachen verstehe ich als dialogische Praxis mit Künstlerinnen und Künstlern,

Ausstellungen selbst als kommunikative Gefäße. Dafür lasse ich nicht nur Arbeiten in Konversation zueinander

treten, sondern versuche die den einzelnen Werken inhärenten Welten intakt zu halten, während auch den

Rezipierenden genügend interpretativer Spielraum eingeräumt wird. Die Relevanz von Ausstellungen

im Hier und Jetzt bleibt solange potentiell, bis Partizipation und Austausch mit, über und durch die Kunst

stattfindet - deshalb ist es mir ein Anliegen, auch Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

(Severin Dünser, 2018)

 

 

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# Tim Voss: Am Firmament der Möglichkeiten

1. März 2018 

 

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 © Nadine Wille, Künstlerhaus Wien, 2017

 

Tim Voss, künstlerischer Leiter Künstlerhaus Wien                                                                                                                 

Christian Helbock, Künstler und Kurator

 

Tim Voss, seit 1. Februar 2018 künstlerischer Leiter des Künstlerhauses,

gibt Einblick in seine bisherige künstlerische und kuratorische Praxis:

von den selbstorganisierten Anfängen im Projektraumkollektiv, dem Galerieprogramm

an der Hamburger Akademie, über die institutionellen Stationen Kunstverein

Harburger Bahnhof, W139 Amsterdam und den Künstlerhäusern Worpswede.

Auf Basis dieser Erfahrungen und seinem daraus resultierenden Selbstverständnis,

stellt er sich den Fragen und Wünschen – am Anfang eines gemeinsamen Prozesses

und im Ausblick auf die Neueröffnung am Karlsplatz 2019.

 

 

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# 6  Ausstellungspolitik und künstlerische Produktion   

16. November 2017 

 

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© Bildrecht, VBK 2017

 

Iris Dressler, Co-Direktorin Württembergischer Kunstverein Stuttgart 

Josef Dabernig, Künstler und Filmemacher 

Christian Helbock, Künstler und Kurator

 


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