MODELL (NOTO)
A
Der Grundriss der Galerie CULT wird als autonome Architektur gedacht. Der Körper aus möglicherweise Fertigteilen, als Industriegebäude, flach wie eine Autogarage. Das Innere von raumtrennenden Wänden entkernt, von Aussen nicht einsehbar. Ein Ort der Produktion, eine Art Büro oder Werkstatt. Innen könnte eine Wand für den Bluebox-Effekt blau angemalt sein. Es stehen eine Kamera und Scheinwerfer herum, Arbeitstische, Monitore, verschiedene Arbeitsgeräte, Regale und Ähnliches. Hergestelltes wird als Bild bzw. Video/Film auf eine Glaswand projiziert und kann von Ausserhalb (einer Strasse, einem Feld) betrachtet werden. Der Produktionsprozess in der Werkstatt wird nach Aussen verlängert, öffentlich gemacht. In der Nacht sieht das Ganze aus wie ein überdimensionaler Fernsehapparat. Sein kommendes Programm wird vielleicht gerade im Innern hergestellt.
B
Im Modell wird ein bereits eingeführtes Label verwendet. NOTO zeichnet mittels Video-kamera (Mitarbeit: Markus Lobner) und Mikrofon Äusserungen unterschiedlicher Personen bzw. Personengruppen auf. Im Rahmen der Ausstellung 1:25 wurden der Kurator und alle mitwirkenden Künstler ersucht, kurze Stellungsnahmen zu ihrer Arbeit am Modell zu geben.
Die Interviews werden während der Ausstellungszeit in der Galerie durchgeführt und ergeben zusammen mit den jeweiligen Modellansichten eine zum MODELL (NOTO) komplementäre Videoarbeit.
(Christian Helbock, Dezember 1998)